Am 6.9.2017 besuchten wir die Firma “Storchennest“ in Ludwigstlust. Es ist die größte Sanddornanbau- und Weiterverarbeitungsfirma Deutschlands, in Demeter und Bio Qualität. Auf 370 ha. bewirtschafteten Flächen, sind ca. 120 ha Sanddorn. So eine Plantage kann bis zu 25 Jahre alt werden, die Wurzeln der Sträucher sind so tief und verzweigt, dass bei einer Rodung eine Forstfräse benötigt wird. Nach einer Neuanpflanzung dauert es 5 Jahre bis zur 1. Ernte, dann wird alle 2 Jahre geerntet .Per Hand wird ca. 2 Drittel des Strauches abgeschnitten. Die Erntezeit erfolgt je nach Witterung ab Mitte August bis Ende September, dabei sind 120 Erntehelfer nötig. 7 kleine Beeren decken schon den Vitamin C Gehalt für uns Menschen. Im Betriebshof wird das Schnittgut mit den Beeren schockgefrostet, maschinell kommt dann alles über Rüttler und Siebe, Zweige und Blätter werden getrennt und die Beeren werden über ein Laufband per Hand verlesen .Bis zur Weiterverarbeitung kommen die Beeren in großen Containern bei -25° erst einmal in den Kühlraum.
Erzeugnisse aus den Früchten sind in erster Linie Säfte, aber auch Honig, Gelee, Marmelade, Tee, Gummibärchen, Bonbon sowie Seife und Cremes. Natürlich werden Liköre und Weine auch aus den Früchten gewonnen. Die Erzeugnisse werden Europaweit exportiert. Bei der Verkostung war Honig mit Sanddorn der klare Favorit.
Am Nachmittag fuhren wir ca.10 km weiter nach Grabow an der Elde mit seinem historischen Stadtkern und bunten Fachwerkhäusern. In einem dieser restaurierten Fachwerkhäuser befindet sich die Schaummanufaktur der Grabower- Küsschen.1835 machte der Bäcker Johann Bollhage sich einen Namen mit Keksen und Waffeln und 1954 wurde von den Nachfahren dann das Grabower- Küsschen kreiert. Inzwischen wird ganz Europa, sogar bis Amerika hin, mit den Schaumküssen beliefert. In der Schauküche durften wir unseren eigenen Schaumkuss herstellen, das machte mehr Mühe als wir annahmen dem Entsprechend ging es lustig her, trotzdem bekam jeder ein Zertifikat über die Herstellung seines Schaumkusses. Nachdem uns im Kaffee der Manufaktur die leckere Torte mundete, mussten wir natürlich noch zum Fabrikverkauf. Kinder und Enkelkinder mussten doch auch versorgt werden !
Es war ein lehrreicher Tag mit viel Hintergrundwissen und ohne Hektik.