Daenemark und Millionen Stare

Auf dem Weg in Richtung Tondern, gab es die erste Überraschung: Frühstück mit Tischdecke, Servietten, Weintrauben und Tomaten, grade so, wie es Frauen lieben. In Windeseile belegten wir zu viert die frischen Brötchen mit Wurst und Käse. So lernte man sich ganz ungezwungen kennen.   Weiter fuhren wir nach Tondern, ein alter Stadtkern mit einer gemütlichen Fußgängerzone, alles restauriert und sehr sauber. Ein großes Haus voller skandinavischer Weihnachtskunst war wie ein Magnet, hier trafen wir uns alle wieder.  Weiter ging es nach Dagebüll zum Hotel, direkt an der Nordsee gelegen. Am Nachmittag trafen wir uns mit einer Rangerin, die uns zu den Schlafplätzen der Stare brachte. Zuerst lernten wir das Verhalten der Stare kennen und konnten beobachten, wie in einiger Entfernung große Schwärme um her flogen, es kamen immer mehr, wie zu einer Verabredung. Wir standen auf einer kleinen Straße, vor uns eine größere Schilflandschaft. Kurz vor der Dunkelheit (Sonnenuntergang )kamen die Stare in immer größeren Schwärmen aus allen Richtungen geflogen. Es war ein Naturspektakel. In kreisförmigen Flügen wurde das Schilf abgesucht, ob evtl. ein Raubvogel sich dort aufhält. Dann so nach und nach ließen sich die Vögel einfach ins Schilf fallen. Mit bloßem Auge konnten wir die schwarzen Körper der Stare im Schilf erkennen. Die Rangerin schätzte, dass es über eine halbe Mill. Tiere waren. Dicht gedrängt haben die Vögel ihre Schlafplätze eingenommen und immer kamen noch mehr. Wir konnten es nicht fassen, wo kamen die alle her? Doch dann wurde es schrecklich laut, gebannt schauten wir zu den Moorwiesen. Wie ein Atompilz stoben die Tiere empor. Im Schilf hatte sich ein Bussard versteckt, der auf sein „Abendbrot“ wartete. In Wogen flogen sie hoch, um sich dann wie im Rausch fallen zu lassen.  Damit erklärten sie dem Bussard den „Krieg“, so sagte es uns die Rangerin, das dauerte so lange bis er aufgab und das Weite. Suchte. Wir  waren begeistert, wie raffiniert die Vögel sich wehrten. So etwas hatten wir alle noch nicht gesehen, ein einmaliges Naturphänomen. Jetzt wussten wir, warum es „Schwarze Sonne“ heißt. Die Kapriolen, die Stare fliegen können, bekamen wir nicht zu sehen, aber diese Verteidigung gegen über Feinde, ein Naturschauspiel ohne gleichen.    Am nächsten Tag spazierten wir über durch Moergeltondern, die schönste Straße Dänemarks, rechts und links noch alte wunderschöne Reetkaten aus dem 17. Und 18. Jahrhundert, mit z.T. sehr kunstvollen Mauerverzierungen und  alten Türen. Es ist ein kleiner Ort mit ca. 850 Einwohnern, bekannt durch Schloss Schackenborg, das Prinz Joachim geerbt hat. Besonders schmuck und beeindruckend war die Kirche, teilweise von 1180, angebaut und vergrößert bis zum 17. Jahrhundert. Bis 1970 war es eine Schlosskirche, dem entsprechend edel ausgestattet mit einer wundervollen Bemalung, die jetzt erst wieder restauriert wurde.                                                                                                                                                                      Weiter ging es zur ältesten Stadt Dänemarks, Ribe. Die Wikinger im Jahre 700-850 hatten hier ihren Heimathafen und prägten den Ort. Im12. Jahrhundert wurde der Dom gebaut, der heute noch Mittelpunkt der kleinen Stadt ist. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, kleine Häuser, teilweise schon etwas abgesackt,  mit romantischen Türen, Rosengehölze vor dem Haus, auch hier alles sauber, natürlich Kopfsteinpflaster in den schmalen Gängen, ein ganz besonderer Charme umgab uns.   Anschließend sollte es zur Insel Römö  gehen, doch vorher machten wir noch einen kleinen Abstecher zur Überfahrt zur kleinsten bewohnten Insel Dänemarks. Mandö  mit 40 Insulanern ist es ein Naturparadies. Damit die Bewohner auch im Winter zum Festland  kommen, wurde  ein Damm gebaut, auf dem Traktorbusse fahren, nur die Gezeiten müssen eingehalten werden. Vor den Pricken mussten wir unbedingt ein Gruppenfoto machen.               Weiter nach Römö fuhren wir direkt auf den Strand, gleich an der Überfahrt begrüßte uns eine große Pfütze. Nach kurzem Zögern fasste Marco (unser Busfahrer) Mut und fuhr langsam auf den Strand. Einige Landfrauen hielten den Atem an, aber alles ging gut, und hier bei heftigem Wind und diesiger Luft hatte Kati Filter, die diese Tour ausgearbeitet hat, für uns die zweite Überraschung. Wir machten eine Kaffee-Pause mit echten dänischen Kuchenspezialitäten und frisch gekochtem Kaffee. Die Überraschung war gelungen. Beim Verlassen des Strandes winkten uns viele Besucher und Touristen zu, ein Bus bei dem Wetter am Strand – wir waren bestimmt Tagesgespräch.    Der 3. Tag war auch gleichzeitig Abreisetag. Um 9°° wurden die Koffer verladen. Somit hatten wir noch genug Zeit für die Insel Föhr, dort hatte Kati den Friesenbus bestellt. Wir fuhren ca. 2 Std. in die nähere Umgebung und durch die schmalen Straßen von Wyk, bei guter Sicht kann man  Sylt sehen, leider war es zu diesig .Der gute Mann mit seinem Friesenbus hatte für alles eine Erklärung und wusste manche private Geschichte zu erzählen. In Hamburgerhafen würde man sagen 1 -2 -3 – he lücht. Wir hatten viel Spaß.

Auf der ganzen Fahrt war das gute Miteinander, vergnügt sein und Spaß haben zu merken. Aber das Naturereignis der Stare war einmalig. Es war eine schöne Fahrt.